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Geschichte
2012

Venusdurchgang

 

Seit Jahren ist es mir ein großes Anliegen, parallel zum Zoobetrieb, die Einrichtungen des Turms auch  für andere Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. 

Vor einigen Monaten erfuhr ich von einer geplanten Veranstaltung auf unserer Dachterrasse, die allerdings zu scheitern drohte. 

Spätestens um 4.30 Uhr sollte ein Verantwortlicher die Alarmsysteme ausschalten und aufsperren. Es fand sich jedoch kein Freiwilliger. 

Als ich dann hörte, dass Herr und Frau Prof. Mucke die Initiatoren waren, stand für mich fest, dass ich mich selbst sehr gerne zur Verfügung stelle. Ist doch  eine große Ehre und Freude, die "Flakturmpioniere" aus der Zeit der Volkshochschule Wien-West wieder an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte zu begrüßen!   

Ganz wohl war mir trotzdem nicht, den ich wusste, dass ich den Wecker auf 3.00 Uhr stellen werde müssen… 

Ein kleines Problem bestand auch darin, dass ich nicht unten aufsperren und gleichzeitig oben zur Verfügung stehen kann. Hans Köppen fand jedoch einen weiteren Frühaufsteher der bereits da war, als ich um 4.10 Uhr ankam. Es war Philipp Heinzl, dem ich hiermit nochmals danken möchte. 

Aber auch die Familie Mucke und weitere Helfer, die mit vielen großen Geräten sofort zum Aufzug stürmten. Sogar ein Team vom ORF kam zeitgleich an! 

Philipp Heinzl blieb beim Eingang um Nachzügler einzulassen und ich hatte dadurch die (bessere) Möglichkeit, meinen ersten Sonnenaufgang am Dach des ehemaligen Flakturms zu erleben – nach 47 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in diesem Haus zum allerersten Mal!  

Es war großartig, wie sich die Dächer rundherum immer mehr färbten und die Schatten langsam kürzer wurden. Sogar ein Fischreiher flog knapp an unserer Terrasse Richtung Wilhelminenberg vorbei und ich musste an Otto König und sein Team denken.  

Aber die Astronomen hatten dafür keine Augen. Gebannt durch ihre Geräte blickend, fotografierten sie die Bahn der Venus im Vordergrund der Sonne mit unglaublicher Ausdauer und Akribie.  

Viele Amateure unter den mehr als hundert Anwesenden versuchten sich mit alten Brillen von der letzten Sonnenfinsternis, durften aber auch durch die Profigeräte mit beobachten. Die Familie Mucke kümmerte sich vorbildlich und liebevoll um alle Anwesenden und Prof. Mucke lies es sich auch nicht nehmen, in unserem Vortragssaal mit vielen Fotos und Skizzen verständlich zu machen, was sich da draußen gerade abspielte... 

Das Wetter war derart klar, dass wir selbst den Gipfel des Schneebergs mit vielen Details erkennen konnten. Es war noch ganz still in der Stadt und einmal dachten wir sogar, einen Elefanten vom Tiergarten Schönbrunn trompeten zu hören.  

Nun, vielleicht war es doch noch zu früh (?), trotzdem habe ich mir vorgenommen, von dieser fantastischen Möglichkeit öfter Gebrauch zu machen.  

Wenn nun endlich unser stark reduzierter Dachausbau genehmigt wird, könnten wir künftig sogar ganz oben vom Dach, Sonnenauf- und Untergänge im wohltemperierten Glashaus oder von der 360° Panoramaterrasse– einer größeren Öffentlichkeit anbieten.  

Vorausgesetzt, es finden sich genügend Frühaufsteher!

Sonnenaufgang am Turm
Sonnenaufgang am Turm
Auch die Bildung kam nicht zu kurz
Auch die Bildung kam nicht zu kurz
Eva und Walter Kutschera haben dankenswerter Weise
Eva und Walter Kutschera haben dankenswerter Weise die meisten Fotos zur Verfügung gestellt.
Der Blick von ganz oben - derzeit noch Wenigen ver
Der Blick von ganz oben - derzeit noch Wenigen vergönnt. Die andere Hälfte der Ostterrasse war ebenfalls voll!
Prof. Mucke mit Franz Six bei einer Interviewpause
Prof. Mucke mit Franz Six bei einer Interviewpause
Die Venus ging - ein Vogel kam ins Bild...
Die Venus ging - ein Vogel kam ins Bild...
Und schließlich kam meine "Ablösung" -  GF Hans
Und schließlich kam meine "Ablösung" - GF Hans Köppen übernahm pünktlich um 7.00 Uhr
Die offensichtlich glückliche Familie Prof. Mucke
Die offensichtlich glückliche Familie Prof. Mucke hatte es geschafft