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27.05.2011

Hai-Studenten aus dem Haus des Meeres

Ihre Eltern schwimmen im 300.000 Liter Haibecken. Da es schon voriges Jahr Nachzuchten gab, stellte das Haus des Meeres zwölf Junghaie der Universität Bonn, Abt. Vergleichende Neurophysiologie, zur Verfügung, wo Dr. Vera Schlüssel das Lernverhalten der jungen Haie erforscht. 

 

Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob Haie, ebenso wie andere Wirbeltiere, ein Ortsgedächtnis besitzen und verschiedene Orientierungsstrategien erlernen sowie problem-spezifisch anwenden können. Seit einem Jahr werden die jungen Bambushaie nun in verschiedenen räumlichen Aufgaben trainiert und haben seitdem auch schon so einiges gelernt – sie haben sich ihr Futter im wahrsten Sinne des Wortes erarbeitet und deshalb natürlich redlich verdient! Jeden Tag müssen die Haie in einem 2.5m x 2.5m großen, kreuzförmig angelegten Aquarium (50 cm Armbreite) an jeweils vorbestimmte Orte schwimmen, um sich dort ihr Futter zu holen. Dabei werden einige Haie darauf trainiert, sich immer in eine bestimmte Richtung zu orientieren (also immer rechts oder links schwimmen), andere müssen bestimmte Landmarken anschwimmen und wieder andere sollen sich einen speziellen Ort im Raum merken. Orientierungshilfen bieten dabei eine Reihe von bunten, geometrischen Mustern, die an weißen Wänden um das Becken herum angebracht sind. Zehn Durchgänge gibt es pro Tag pro Hai - wenn alles glatt läuft also auch zehn Stückchen Fisch für jeden flossentragenden Studenten als Belohnung. Bei diesen gibt es übrigens durchaus große Unterschiede hinsichtlich Persönlichkeit und Arbeitseinsatz (ähnlich wie bei den menschlichen Studenten), es gibt faule und fleißige, mutige und ängstliche, überlegte sowie draufgängerisch hastige Kandidaten. Alles in allem sind sie aber recht motiviert und eifrig bei der Sache und zumindest zur Zeit sieht es so aus, als ob alle das Klassenziel erreichen – nur die letzten Versuche stehen noch aus.

 

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