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02.10.2014

"Giftiger Schmetterling" - die Gabunviper

Die Gabunviper im Haus des Meeres macht keinen glänzenden Eindruck. Trotzdem wird sie von jedem Besucher mit großen Augen bewundert – ist sie doch mit ihrer Haut, die an einen prächtigen Schmetterling erinnert, eine wahre Schönheit. Nur fehlt ihr eben der für die meisten Schlangen typische Glanz, denn ihre Schuppen sind mit einer Schicht winziger Plättchen bedeckt, die wiederum feinste Rippen aufweisen. Diese spezielle, nur unter dem Elektronenmikroskop sichtbare Oberflächenstruktur bewirkt das samtige Erscheinungsbild der Gabunviper. Im Englischen wird das in allerlei Schwarz-, Braun-, Weiß- und Pinktönen gemusterte Tier deshalb auch butterfly adder – Schmetterlingsviper - genannt.

Dieser „Matt-Effekt“ ist nicht nur wunderschön anzuschauen, er dient vor allem der Tarnung.  Die mit bis zu 1,8m lange und mit bis zu 10kg schwerste Giftschlange der Welt liegt bewegungslos inmitten trockener Blätter am Boden des afrikanischen Regenwaldes und lauert geduldig auf Beute. Die samtige Struktur ihrer Haut schluckt dabei jeden einfallenden Lichtstrahl und verhindert somit verräterische Reflexionen – die Schlange verschmilzt somit perfekt mit dem Untergrund.

Auch der Mensch nutzt mittlerweile die lichtschluckenden Eigenschaften natürlicher Mikrostrukturen für z.B. optische Instrumente oder Sonnenkollektoren, jedoch reichen die besten künstlichen Materialien noch weit nicht an die Haut der Gabunviper heran.

 Um ihre schöne, kontrastreiche Färbung besser zeigen zu können, präsentieren wir sie absichtlich auf dunklem  Untergrund – bei uns muss sie sich ja nicht „verstecken“

Interessierte Besucher können sich im Haus des Meeres von der atemberaubenden Schönheit dieses Tieres überzeugen. Bei uns ist sie auch nicht ganz so schwer zu entdecken, da wir den Untergrund kontrastreich zur Schlange gewählt haben.

Fotos: (c) Hans Novak, Günther Hulla