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22.10.2014

Geheime Jagdwaffe im Korallenriff...

Der Stülpmaul-Lippfisch hat einen besonders raffinierten Jagdtrick entwickelt: Während des Fressens entfaltet sich sein Maul blitzschnell zu einem langen Rohr, mit dem kleine Fische eingesaugt werden.

Dieser Angriff trifft die Beutefische völlig unvorbereitet, denn Fische schätzen die Gefährlichkeit von Raubfischen üblicherweise anhand deren Größe, Geschwindigkeit und des Abstands zu ihm ein – so quasi: der kann mich noch nicht erwischen. Sobald sie aber in die Nähe eines zunächst unauffällig aussehenden Stülpmaul-Lippfischs geraten, werden sie dann Opfer eines evolutionär vorprogrammierten Irrtums: Mit einer solchen Maulverlängerung rechnet (noch) niemand im Korallenriff!

Unserem Fotograf Günther Hulla gelang dieser Meisterschuss des verlängerten Maules bei einem gähnenden Lippfisch - ja, Fische können tatsächlich gähnen! Wahrscheinlich halten sie mit dieser Bewegung ihren Kieferapparat elastisch und in Form. Seit kurzem sind zwei Stülpmaul-Lippfische im Korallenriffaquarium im 3. Stock des Haus des Meeres zu sehen. Sie wurden bereits trainiert, tote Futterfische zu fressen – stülpen aber dabei trotzdem ihr Maul vor.