Dass unser Zoo seit 53 Jahren in einem - landläufig als Flakturm bezeichneten - Gebäude untergebracht ist, kann als bekannt vorausgesetzt werden. Trotzdem wird von manchen öffentlichen Stellen, aber auch von Privatpersonen immer wieder die Forderung erhoben, den Turm als Mahnmal möglichst in den Originalzustand zurückzuversetzen.
Wenn wir heute – nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen – den Turm auch äußerlich verändern wollen, um besser deutlich zu machen, dass sich hinter den grauen Mauern ein Zoo verbirgt, treffen wir immer wieder auf Unverständnis.
Dabei haben wir in vielen Publikationen darauf hingewiesen, dass wir uns der Historie des Bauwerkes durchaus bewusst sind und es nicht nur bei Lippenbekenntnissen belassen, sondern bereits vor fast drei Jahren mit 22 großen Bildtafeln Wissen über den Bau der Flaktürme, Betrieb, Luftschutz, Personenschutz etc. vermittelt.
Im Vorjahr schließlich, wurde mit großem finanziellen Aufwand dass total verwahrloste und teilweise zerstörte Dachgeschoß saniert, um im ehemaligen Kommandoraum des Feuerleitturms die Originaleinrichtung nachzustellen. Gleichzeitig wurde ein Luftschutzraum nachempfunden. Durch Original Film- und Tonaufnahmen versuchen wir auch die damaligen Empfindungen am Originalschauplatz ein wenig verständlich zu machen.
Wer aber glaubt, dass das Interesse groß ist im einzigen zugänglichen der insgesamt sechs Wiener "Flaktürme" die Geschichte aufzuarbeiten, der irrt.
Nach einem Jahr Betrieb des "Flakturmmuseums" haben wir nun eine Zwischenbilanz gezogen. Nachstehend der Bericht des GF der Betriebs GmbH Hans Köppen über den Hergang und die bisherigen Ergebnisse:
Das Feedback der Besucher nach dem Besuch der Ausstellung war fantastisch, wir erhalten regelmäßig Emails und Anrufe, welche die Ausstellung und Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen in höchsten Tönen loben.
Trotz unserer Bemühungen und der offensichtlich interessant und informativ gestalteten Ausstellung ist das Interesse weit unter den Erwartungen. Nur etwa 0,3 % der Besucher des Haus des Meeres interessierten sich in den letzten 12 Monaten näher für die Geschichte des Flakturms während der Kriegs- und Nachkriegsjahre.
Wir denken, die oben angeführten Fakten zeigen deutlich unser Bestreben die schreckliche Historie des Bauwerks nicht zu negieren, sondern permanent aufzuklären.
Wirtschaftlich gesehen ist „Erinnern im Innern“ bis heute für das Haus des Meeres eine große Belastung, aber dennoch werden wir damit fortfahren die Geschichte des Gebäudes und der damaligen Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Dass wir aber an zwei Außenwänden auf den Zoo hinweisen wollen, der durch unser ehrenamtliches Engagement den Turm überhaupt erst zugänglich gemacht hat, möge man versuchen zu verstehen.
Hätten wir keinen neuen Lift einbauen lassen, keine Sanierung der oberen Stockwerke vorgenommen, keine Sanitärbereiche geschaffen und keine Öffnung der Terrasse für die Bevölkerung möglich gemacht, würde der ehemalige Esterhazy Flakturm noch immer genauso verschlossen dahinschlummern, wie die meisten der anderen 5 „Flaktürme“, die sich immer noch unter Denkmalschutz befinden.