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12.08.2019

Partnerschaft im tropischen Korallensand des Haus des Meeres

Der Krebs ist Meister im Fluchtgänge graben, während die Grundel die Rolle eines Sicherheitsmanagers übernimmt.

Die Grundel wacht, der Krebs buddelt…

In dieser Symbiose nutzt der nahezu blinde Krebs die Sehfähigkeit des Fisches, der die Umgebung genau beobachtet. Der Knallkrebs baggert den ganzen Tag, er schiebt mit beiden Scheren störenden Sand ähnlich einer Planierraupe vor sich her und türmt ihn um den Eingang des Baus auf. Größere Kiesbrocken und Korallenbruchstücke werden mit den Scheren gepackt und hinausgetragen. So entsteht ein Wall im Eingangsbereich des Baus, der von der Grundel als Aussichtsplattform genutzt wird. Bevor der Krebs die sichere Höhle verlässt, sucht er mit seinen Fühlern (im Fachjargon Antennen genannt) den Kontakt zur Grundel. Bleibt diese ruhig, kommt er heraus, hält aber weiterhin Antennenkontakt.

Bei Gefahr allerdings zuckt die Grundel mit Rücken- und Afterflossen, was den sehschwachen Krebs zum sofortigen Rückzug in Richtung Höhleneingang veranlasst. Erst jetzt verschwindet auch der Fisch im schützenden Bau. Nach einer solchen Flucht sieht die Grundel nach, ob die „Luft“ wieder rein ist. Kurz danach erscheint der Krebs wieder an der Sandoberfläche.

 Alle 3 vor der gemeinsamen Wohnröhre

Den Namen Knall- oder Pistolenkrebs verdankt dieses Tier übrigens den Knallgeräuschen, die diese wenige Zentimeter langen Garnelen mit besonders geformten Scheren erzeugen können. Ein Zusammenleben mit Knalleffekt, wenn man so will…

In einem speziellen Pult-Aquarium der Korallenriffabteilung des Haus des Meeres kann man nun einen genauen Blick in die Lebenswelt dieser ungleichen Symbiosepartner werfen und den Krebsen beim Knallen zuhören – das hört man sogar durch die Scheibe!