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14.11.2013

Nachwuchs bei den Banggai-Kardinalbarschen

Ganz unter dem Motto: Vater werden bedeutet Entbehrungen!

Die Fortpflanzung dieser Fische ist an sich schon etwas ganz Besonderes: Kardinalbarsche sind Maulbrüter, d.h. bei der Eiablage werden die Eier vom Männchen ins Maul genommen und dort so lange behalten, bis die fertigen, kleinen Fische zur Welt kommen. Und um sich – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht zu verschlucken, frisst das Männchen zur Sicherheit gar nichts, erst nachdem die Jungen schon geschlüpft sind – und das sind immerhin bis zu drei Wochen, eine relativ lange, sehr entbehrungsreiche Zeit. Nach dem Schlupf kümmern sich die Fische allerdings nicht mehr um den Nachwuchs.

 Pterapogon kauderni, so heißt dieser Fisch wissenschaftlich,  wird etwa acht Zentimeter lang und fällt durch seine charakteristische schwarzweiße Färbung auf. Gerne verstecken sie sich zum Schutz vor Fressfeinden (z.B. Rotfeuerfischen) zwischen den Stacheln von Diadem-Seeigeln. Wie auf den unteren Bildern eines Jungfisches schön zu sehen, dient dann die schwarz-weiße Streifung als Tarnung, speziell gut zu erkennen am rechten Foto, das aus größerer Entfernung aufgenommen wurde. Der Banggai-Kardinalbarsch lebt nur in einem sehr kleinen Gebiet von etwa 5500 km² östlich der indonesischen Insel Sulawesi in Ostasien.  Er bewohnt sehr seichtes Wasser und bevorzugt  als Lebensraum Seegraswiesen und Korallenriffe. Auch bei uns bewohnt diese Art das Steinkorallen-Aquarium, wo sich die Fische wunderbar verstecken können.

Der Banggai-Kardinalbarsch Pterapogon kauderni wurde erst vor ca. 100 Jahren vom schwedischen Völkerkundler Walter Alexander Kaudern entdeckt, für eine Fischart also eigentlich sehr spät. Und trotzdem gilt der Fisch schon als höchst gefährdet und wurde 2007 von der Weltnaturschutzunion IUCN auf der „Roten Liste“ erfasst. Umso wichtiger ist es, diese Art nachzuzüchten.
 
Fotos: Sandra Schneider, Günther Hulla