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04.12.2013

Kuhnasenrochen - fliegende Gourmets

Das Dachaquarium im Haus des Meeres ist neuerdings um eine selten gezeigte Fischart reicher: Mehrere Exemplare von Kuhnasenrochen (wiss. Rhinoptera) teilen sich mit Hammerhaien und anderen karibischen Fischen das erst kürzlich eröffnete Becken.
 
Beim Schwimmen bewegen Kuhnasenrochen ihre lang ausgezogenen Brustflossen ähnlich den Flügeln eines Vogels, wodurch sie den Eindruck erwecken, völlig entspannt durch das Wasser zu „fliegen“ – ähnlich ihren großen Verwandten, den Mantas. Ihre breite Stirn erinnert an die Nase einer Kuh.
 
Trotz ihres giftigen Stachels an der Basis des langen Schwanzes sind sie für den Menschen völlig ungefährlich. Der körperlange, stabförmige Schwanz dient möglicherweise als Sensor-Antenne und schützt den Fisch vor Angriffen von hinten.
Im Unterschied zu allen anderen im Haus des Meeres gezeigten Rochen, die sich gerne in den Sand eingraben, schwimmen Kuhnasenrochen die meiste Zeit ihres Lebens. Nur zur Nahrungsaufnahme suchen sie den Meeresboden auf. Dort zerquetschen sie mit ihren fliesenförmigen Zähnen selbst die härtesten Schalentiere. Muscheln zählen zu ihren Lieblingsspeisen – in westatlantischen Austernzuchten sind diese Feinschmecker deshalb oft ungebetene Gäste.
In manchen Meeresgebieten wachsen Kuhnasenrochen-Populationen in den letzten Jahren besonders stark. Als Ursache für diese Vermehrung wird vermutet, dass die natürlichen Feinde der Kuhnasenrochen – große Haie – durch den Menschen erheblich dezimiert wurden.

Jeden Herbst schwimmen die Nordatlantischen Kuhnasenrochen in gigantischen Schwärmen viele tausende Kilometer nach Süden, um in wärmeren Meeren zu überwintern. Der nahrungsreichere Norden wird erst wieder im Sommer aufgesucht – una bella vita!