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06.03.2014

Seepferdchen fliegen nach China

Als die internationale Zoo-Community anfragte, ob wir Tiere entbehren könnten, um sie nach China zu entsenden, war das etwas Besonderes: Der Hong-Kong Ocean Park baue eine neue Seepferdchen-Anlage und sei auf der Suche nach gezüchteten, gesunden Tieren. Vor Jahren wären für derartige Vorhaben noch wilde, "vor der Haustür" im Meer gefangene Seepferdchen verwendet worden.

Die Tiere unterliegen seit einigen Jahren dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, einer internationalen Vereinbarung, nach welcher der Handel von Seepferdchen gesetzlich genau reglementiert wird. Der Grund dafür liegt in der Gefährdung der Seepferdchen. Unglaublich, aber auch Seepferdchen sind überfischt, in erster Linie weil sie in Asien als Heilmittel gelten, aber  auch wegen des Aquarienfischhandels.

Mit einem für ein bis zwei Tage ausreichenden Wasser- und Sauerstoffvorrat werden nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten 15 Langschnauzen-Seepferdchen verpackt und mit dem Flugzeug verschickt: von Europa nach Asien. Von einem Binnenland, das die Tiere nachgezüchtet hat, in eines jener Länder, wo Seepferdchen zwar im Meer vorkommen, aber immer seltener. Ein großer Erfolg für das Haus des Meeres und ein Hoffnungsschimmer für alle Seepferdchen!

Seepferdchen sind eines der Spezialgebiete im Haus des Meeres: Wir haben gelernt, sie zu züchten, erforschen ihre Biologie und konnten in Zusammenarbeit mit brasilianischen Forschern zeigen, dass die Tiere beim Balzen, Fressen und bei Gefahr mit zwei unterschiedlichen "Worten" (Lautäußerungen) miteinander kommunizieren.

Fotos: Jutta Kirchner/Mario Schmid