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14.10.2015

Aff, ärgere dich nicht!

Aff, ärgere dich nicht - heißt es nun im Haus des Meeres  

Womit spielen unsere Affen am liebsten? Dieser Fragestellung wird nun im Rahmen eines speziellen Forschungsprojekts nachgegangen.

 

In Zoos ist es schon lange üblich, Tiere nicht nur gut zu halten, sondern auch intensiv zu beschäftigen. Ein Großteil der Zeit in der Natur wird für die Futtersuche verwendet, daher versucht man auch bei der Zoohaltung die Pfleglinge durch Verstecken der Futterportionen oder knifflige Problemstellungen zu bewegen und zu motivieren. Denn nur Tiere, die geistig gefordert werden, bleiben langfristig vital und gesund. Der Ausspruch des römischen Dichters Juvenal – mens sana in corpore sano – hat somit auch bei Tieren seine absolute Berechtigung.

Natürlich ist es bei uns im Haus des Meeres schon lange Tradition, unseren tierischen Mitbewohnern Abwechslung und Beschäftigung zu bieten. Ob nun der Krake seine Futtergarnele aus einem verschraubten Glas fischen muss, Reisfinken ihr Körnerfutter kopfüber an Rispenhirse hängend aufpicken oder Flughunde ihre Obststücke von künstlichen Ästen pflücken müssen: Environmental Enrichment – so der Fachausdruck für  Bereicherung des Umfeldes - ist uns seit jeher ein großes Anliegen und die Tierpfleger verwenden viel Zeit für die Entwicklung unterschiedlichster Möglichkeiten.


Kürzlich bekam nun das Haus des Meeres Team tatkräftige Unterstützung durch Katharina Gollonitsch, Studentin am Zentrum für Angewandte Spieleforschung der Donauuniversität Krems. Sie beobachtete über Wochen hinweg eingehend unsere beiden Weißkopfsaki-Brüder und entwickelte anhand deren individueller Neigungen speziell für sie eine Art dreidimensionale Spielkonsole aus Naturmaterialien, an der die beiden spielerisch auf Futtersuche gehen können. Hier dürfen die zwei geschickten Kletterer unter anderem in Bürsten nach Sämereien suchen, in einer Wühlbox nach Mandeln stöbern oder unter gespannten Fahrradschläuchen fixierte Nüsse ernten.

 Bereits am ersten Tag waren die beiden mit großer Begeisterung dabei, und bis heute hält diese ungebrochen an. In einem weiteren Schritt soll später getestet werden, inwieweit die beiden ihre Spielgeräte auch dann bedienen, wenn sie kein Futter zu erwarten haben, also quasi aus Lust und Laune heraus. Tiere, die aus Freude am Spiel spielen, würden uns Menschen wieder ein Stück näher rücken. Dass ein Meerschweinchen allerdings mal ein ernst zu nehmender Schachgegner wird oder Nachbars Hund dem eigenen Kind mal beim Legoturm Bauen hilft, das wird wohl ein Wunschtraum von Kinderbuchautoren bleiben müssen.  

Diese Versuche finden im Besucherbereich statt – somit können unsere Gäste die Äffchen beim Spielen beobachten. Anbei finden Sie Fotos vom Spielen und einen ausführlicheren Begleittext von Frau Gollonitsch.