Ein moderner Zoo wie das Haus des Meeres erfüllt wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft, die weit über den üblichen Zoobetrieb hinausgehen. Vieles davon ist der Allgemeinheit kaum bekannt. Neben Bildungsaufgaben, die von unserer Zoopädagogischen Abteilung übernommen werden, sind es hauptsächlich die Bereiche Forschung und Artenschutz, denen ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird. Hier sind Mitarbeiter des Haus des Meeres in den letzten Jahren schon einige Male sehr erfolgreich gewesen und mit positiven Nachrichten aufgefallen.
Was viele aber nicht wissen werden, ist, dass nicht alle Mitarbeiter auch physisch im Haus des Meeres arbeiten. Einer nämlich, Mag. Michael Köck, ist seit einigen Monaten mit dem internationalen Titel „Goodeid Conservation Project Manager“ außerhalb des Haus des Meeres tätig, und zwar im fernen Mexiko. Er kümmert sich um die Erhaltung von Mexikanischen Hochlandkärpflingen, eben der Goodeiden. Dort werden von ihm Artenschutzprojekte vor Ort mitbetreut, er arbeitet aktiv an Wiederansiedlungsprojekten mit und beteiligt sich auch an prominenter Stelle am Aufbau eines Netzwerkes, das mexikanische Universitäten und Behörden, internationale Zoos, NGO‘s und unzählige Privatpersonen aus mehr als fünfzig Ländern umfassen soll.
Ziel all dieser Aktionen ist es, Artenschutz auf eine völlig neue Ebene zu stellen, abseits eines reinen Erhaltungszuchtbetriebes in Zoos außerhalb der Herkunftsländer oder finanzieller Unterstützung von Projekten vor Ort. Das Haus des Meeres glaubt an diese Idee, dass nur eine Vernetzung all dieser Möglichkeiten unter Beteiligung aller Interessierter zum langfristigen Erfolg führen kann und ist deshalb einer von wenigen Zoos weltweit, die sich einen speziellen Artenschutz-Außendienstmitarbeiter leisten. Michael Köck hat sich einer speziellen Fischgruppe im Mexikanischen Hochland verschrieben, von der 90% der Arten vom Aussterben bedroht sind. Das soll sich nun ändern: Ob es sich um die Wiederansiedlung der Goldenen Skiffia handelt, der Revitalisierung des Camécuaro Nationalparks oder Fisch-Vermessungen an den La Mintzita Quellen, das Haus des Meeres ist nicht nur sprichwörtlich immer dabei.
Natürlich läuft das langjährige Nachzuchtprojekt für die Mexikanischen Hochlandkärpflinge selbst auch weiterhin im Haus des Meeres fort, wir züchten also diese Fische. Aber das Haus des Meeres ist eben einen Schritt weiter gegangen und möchte sich durch den Einsatz von Mag. Michael Köck vor Ort noch besser für diese hoch bedrohten Arten durch Wiederansiedelung und örtliche Kontrolle im natürlichen Lebensraum einsetzen.
