Die Spaltenschildkröte ist eine kleine Landschildkröte aus Ostafrika. Dort bewohnt sie die so genannten Kopjes: Kleine Felshügel, welche inselartig im Steppenmeer der weiten Dornbuschsavanne verstreut liegen und dort eine einzigartige Tier- und Pflanzengemeinschaft beherbergen. Ihren deutschen Namen verdankt sie ihrem auffallend flachen und elastischen Panzer, mit dem sie sich fest in Felsspalten verkeilen kann. Zudem ist sie durch das geringe Gewicht dieses wenig verknöcherten Panzers sehr flink und kann sich bei Gefahr rasch in ihren sicheren Unterschlupf zurückziehen.
Der Handel mit Wildtieren stellt eine ernsthafte Bedrohung für ihre Population dar, da die Schildkröten wegen ihrer sehr speziellen Eigenschaften für den weltweiten Heimtiermarkt besonders begehrt sind. Die Vermehrungsrate ist gering - ein Gelege besteht meist aus nur einem einzigen Ei - und die Tiere sind durch ihre spezielle Lebensweise eng an sehr kleine Gebiete gebunden. Somit erholt sich eine einmal abgesammelte Population meist nur sehr langsam oder oft gar nicht mehr.
Das Haus des Meeres beherbergt hinter den Kulissen seit längerem zwei Zuchtgruppen dieser bedrohten Art, wobei vor einiger Zeit gleich zwei Jungtiere das Licht der Welt erblickten und nun zügig heranwachsen. Dies ist von umso größerer Bedeutung, zeigt es doch einmal mehr, dass erfolgreiche Nachzuchtprogramme in menschlicher Obhut einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung bedrohter Tiere leisten können. Es unterstreicht die Notwendigkeit von Schutz- und Erhaltungsprogrammen, um das Überleben dieser einzigartigen Schildkröten und vieler weiterer Arten dauerhaft zu sichern.
