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09.07.2025

Kleine Fische mit großer Mission!

Frischer Wind im Stör-Aquarium des Haus des Meeres: Im Rahmen des internationalen Artenschutzprojekts LIFE-Boat4Sturgeon wurden 30 junge Störe in das Becken im 6. Stock eingesetzt. Im Gegenzug wechselten größere Tiere – ebenfalls aus dem LIFE-Boat4Sturgeon Projekt- auf das Forschungsschiff MS Negrelli, das auf der Donau im Einsatz ist. Die Neuzugänge stammen aus dem Zuchtjahr 2024 und sollen künftig als Muttertiere für bedrohte Sterlets dienen – eine der letzten vier wildlebenden Störarten im Donauraum.

Die Jungfische beeindrucken bereits jetzt durch ihr urzeitliches Aussehen und ihre imposante Erscheinung. Sie wurden gezielt im Rahmen des LIFE-Projekts gezüchtet, das sich dem Schutz der stark gefährdeten Störarten Sterlet, Waxdick, Sternhausen und Hausen widmet. Im 13.000 Liter fassenden Stör-Aquarium des Haus des Meeres finden die Sterlets ein zwischenzeitliches zu Hause und bringen so die Thematik der Störe der Öffentlichkeit näher.

Vom Haus des Meeres zurück an die Donau

Die bisher im Aquarium lebenden Sterlets wurden zurück an das Team von LIFE-Boat4Sturgeon übergeben und werden weiter aufgezogen, um in einigen Jahren selbst für Nachwuchs zu sorgen. Eine zentrale Rolle dabei spielt die MS Negrelli – ein ehemaliges Steintransportschiff von viadonau, das heute als schwimmende Fischzucht und Forschungsplattform dient. Das 64 Meter lange und 10 Meter breite Schiff liegt nun dauerhaft an der Donauinsel nahe der Reichsbrücke, in Höhe der Inselinfo und verbindet Zucht, Forschung und Gewässerschutz unter einem Dach – oder besser gesagt: unter Deck.

Grenzübergreifend – Hand in Hand für den Artenschutz

Das Projekt LIFE-Boat4Sturgeon wird von der Universität für Bodenkultur geleitet. Projektpartner sind das österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft, viadonau, die Stadt Wien- Wiener Gewässer, WWF Rumänien, Ukraine und Bulgarien, Revivo, MATE AKI HAKI, das Bundesamt für Wasserwirtschaft, IUCN, der Bezirk Niederbayern und das Haus des Meeres.
Den Großteil der Finanzierung übernimmt die EU im Rahmen des LIFE-Förderprogramms.

Co-Financiers des Projekts sind das ungarische Ministerium „Miniszterelnökség“, das slowenische Ministerium für natürliche Ressourcen und Raumplanung, der Landesfischereiverband Bayern e.V., der NÖLFV, der OÖLFV, die ÖFG 1880, der VÖAFV, der WFA, die Fischereirevierverbände I und II, das Fischereirevier Donau C, der Nationalpark Donau-Auen, die Marktgemeinde Drösing, und weitere Fördergeber.

Ziel des Projekts ist es, bis 2030 insgesamt 1,6 Millionen Störe in der Donau auszuwildern – genetisch vielfältig, gesund und widerstandsfähig genug, um langfristig stabile Populationen in den natürlichen Gewässern zu bilden.

Alte Seelen, neue Hoffnung

Störe sind echte Überlebenskünstler – seit über 200 Millionen Jahren ziehen sie durch die Flüsse dieser Welt. Heute aber sind sie akut vom Aussterben bedroht. Überfischung, gestörte Wanderrouten, Hybridisierung sowie Umweltverschmutzung haben den Bestand stark dezimiert. Mit dem Störbecken ermöglicht das Haus des Meeres das Bewusstsein für die Herausforderungen und Bedürfnisse zum Schutz bedrohter Störarten zu stärken und für eine breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Duch diese Mitwirkung am Projekt LIFE-Boat4Sturgeon wird so nicht nur Bewusstsein geschaffen, sondern auch gezeigt wie moderner Artenschutz funktioniert – grenzüberschreitend, wissenschaftlich fundiert und mit Leidenschaft für die Natur.

Mit ihrem urzeitlichen Aussehen faszinieren schon
Mit ihrem urzeitlichen Aussehen faszinieren schon die jungen Sterlets.
Teamwork beim Umzug aus dem Haus des Meeres - auf
Teamwork beim Umzug aus dem Haus des Meeres - auf das Forschungsschiff MS Negrelli.
Unter großem Interesse der Passant*innen wurde de
Unter großem Interesse der Passant*innen wurde der Umzug der Sterlets von den Haus des Meeres-Biolog*innen kommentiert und das Projekt LIFE-Boat4Sturgeon vorgestellt.
Die noch kleinen Neuankömmlinge vor ihrem Einzug
Die noch kleinen Neuankömmlinge vor ihrem Einzug ins Haus des Meeres.