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10.12.2025

Ein Leben für den Arterhalt – bedrohte Neuankömmlinge im Haus des Meeres

Mit zwei besonderen Neuzugängen – der Nui-Chua-Stabschrecke (Nuichua rabaeyae) und der Bayerischen Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) – setzt das Haus des Meeres ein weiteres starkes Zeichen für sein nationales und internationales Engagement im Artenschutz. Beide Arten gelten als stark gefährdet. Angesichts ihrer geringen Restbestände und stark begrenzten Lebensräume tragen sie eine besondere Verantwortung für das Überleben ihrer Art und verdienen daher gezielte Aufmerksamkeit.

Das Haus des Meeres richtet seinen Fokus bewusst nicht nur auf ikonische Arten wie Tiger, Panda, Nashorn und Co., sondern auch auf jene, die kaum jemand kennt und dennoch wichtige Rollen in ihren Ökosystemen einnehmen. Die Projekte unterstreichen, wie wichtig es ist, selbst wenig bekannte, aber ökologisch bedeutende Arten in den Mittelpunkt zu rücken.

Das Haus des Meeres beteiligt sich am internationalen Projekt „Vietnamazing“. Es widmet sich dem Schutz bedrohter vietnamesischer Tierarten und vereint Aufklärungsarbeit, Forschung, Zucht sowie Wiederauswilderung in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern vor Ort. Im Zuge dessen kamen die Nui Chua Stabschrecken aus dem Kölner Zoo nach Wien. Die faszinierenden Sechsbeiner konnten bislang nur in einem winzigen Gebiet an der Küste Südvietnams, im namensgebenden Nui Chua Nationalpark, nachgewiesen werden. Alle Versuche, die erstmals 2018 beschriebenen Stabschrecken, anderswo zu finden, blieben erfolglos. Ihr Bestand ist damit stark gefährdet – schon kleinste Veränderungen im angestammten Lebensraum könnten fatale Folgen für die Art haben.

Dass Artensterben nicht nur in fernen Ländern stattfindet, zeigt die Bayerischen Kurzohrmaus, für die wir in Österreich eine besondere Verantwortung tragen. 1962 in Deutschland entdeckt, galt sie danach rund 40 Jahre als ausgestorben, bis sie 2001 in Tirol wiederentdeckt wurde. Ein Weibchen aus dem Zoo Innsbruck ist vor kurzem im Haus des Meeres eingezogen und ergänzt das bereits bestehende Erhaltungszuchtprogramm.

„Wir verstehen uns als Arche Noah im ehemaligen Flakturm – ein lebendes Mahnmal und Hoffnungsträger zugleich. Jede Art, die wir erhalten können, ist ein Stück Vielfalt, das wir bewahren und zugleich ein kleiner Baustein eines gesunden Ökosystems. Deshalb liegt uns der Artenschutz so sehr am Herzen.“ so Zoodirektor Jeff Schreiner.

Gut getarnt und stark gefährdet – gemeinsam mit
Gut getarnt und stark gefährdet – gemeinsam mit anderen europäischen Zoos wird das Leben und der Bedrohungsstatus der Nui Chua Stabschrecken erforscht, um zu ihrem Schutz beizutragen.
Freude über den Nachwuchs im Haus des Meeres bei
Freude über den Nachwuchs im Haus des Meeres bei einem der seltensten Säugetiere Europas, der Bayerischen Kurzohrmaus!