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World Ocean Day 2024

Groben Einschätzungen zufolge landen bis zu 13 Millionen Tonnen Müll jährlich in unseren Ozeanen. Dort richtet er unermesslichen und teilweise nicht mehr gutmachbaren Schaden an Tierwelt und ganzen Ökosystemen an. Es ist dringend Zeit, etwas gegen die Ursachen der Verschmutzung zu tun! 2009 wurde der World Ocean Day von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 8. Juni auf die Thematik ausfmerksam macht.

Aus des Meeres?

Am World Ocean Day 2024 setzt das Haus des Meeres die eskalierende Verschmutzung unserer Ozeane mit einer zweitägigen interaktiven Installation in Szene. Dafür wird das Wandgemälde vor dem Haus, das eine Unterwasserlandschaft zeigt, strategisch mit Plastikmüll, den Besucher*innen entfernen können, beklebt. Der auf dem Müll angebrachte QR-Code führt zu dieser Infoseite, die das Bewusstsein für das Thema schärft und vertieft.

Am 7. und 8. Juni konnten die Besucher*innen zudem an einem interaktiven Sonderprogramm teilnehmen: Vor dem Haus gab es die Möglichkeit mit unseren Guides spielerisch alles zum Thema Meeresverschmutzung und Umweltschutz zu erfahren.

Infopoint

Allgemeines

  • Nur rund 5% des Meeres sind bisher erforscht
  • Nur etwa 7% des Meeres stehen unter Schutz
  • Der Mensch beschleunigt das natürliche Artensterben um den Faktor 1000.

Massentourismus

Die Hälfte des an Mittelmeerstränden gefundenen Mülls stammt vom Tourismus. Der überwiegende Teil davon ist Plastik.

Müll / Plastikmüll

  • Jährlich werden 13 Millionen Tonnen Müll ins Meer entsorgt. Das ist mehr als der Inhalt eines Müllautos pro Minute.
  • Der größte Müllstrudel treibt im Nordpazifik und bedeckt eine Fläche von 1,6 Mio Quadratkilometer Fläche (das ist 19 Mal so groß wie Österreich!) 
  • Geisternetze sind verlorengegangene Fischernetze, die im Meer treiben und für Tiere gefährlich sind.
  • Der Großteil an Plastik gelangt über Abwässer und Flüsse ins Meer.
  • 150 Millionen Tonnen Plastik befinden sich im Meer (80% stammen vom Land). 50% davon sind Einwegplastik.
  • 70% des Plastikmülls sinkt auf den Meeresgrund.
  • Plastiksackerl stellen für Schildkröten ein besonderes Problem dar, da sie diese mit Quallen verwechseln und fressen.
  • Das Plastik zerfällt in immer kleinere Bestandteile und wird zu Mikroplastik. Unter Mikroplastik versteht man Plastikstücke, die kleiner sind als 5mm.

Mikroplastik

  • Primäres Mikroplastik: Dabei handelt es sich um größere Plastikteile, die durch Faktoren wie Reibung, Salz, Bakterien und Sonne in kleinere zerfallen. Dazu können Abfälle gehören, die über den Landweg oder das Wasser in die Umwelt gelangen, sowie Mikroplastik, das sich beim Waschen von Kunstfaserkleidung löst, oder Reifenabrieb auf Straßenbelägen. 
  • Sekundäres Mikroplastik: befindet sich in Kosmetikartikeln, Waschmittel, Zahnpasta usw. und wird bewusst in diesen Artikeln verwendet. Sekundäres Mikroplastik gelangt dadurch ins Abwasser, die kleinen Teilchen können nicht von den Kläranlagen abgefangen werden. 
  • Gefahren von Mikroplastik: Bei der Zersetzung von Plastik zu Mikroplastik werden Schadstoffe freigesetzt. Mikroplastik kann aber auch selbst Umweltgifte und Pestizide aus dem Wasser absorbieren (ähnlich wie ein Magnet).

Gefahren für die Tierwelt

  • Größere Plastikteile werden aufgrund von Aussehen und Geruch häufig mit Nahrung verwechselt: Die Folgen sind Erstickungsgefahr beim Verschlucken sowie Verstopfung des Verdauungstraktes durch das Fressen der Plastikteile. Tieren droht dadurch der Tod durch Verhungern mit vollem Magen. 
  • Das Fressen von Mikroplastik kann zudem zu Entzündungen im Verdauungstrakt führen und kann das Nahrungs- und Fortpflanzungsverhalten von Tieren beeinflussen. 
  • Neben dem Fressen kommt es auch zu Verletzungen durch größere Plastikteile und Deformationen durch eingewachsenes Plastik in dem sich die Tiere zuvor verfangen haben.
  • Jedes Jahr sterben 1 Mio Vögel und 100 000 Meeressäuger an Meeresmüll.
  • Schätzungsweise 52% aller Meeresschildkröten und 90% aller Seevögel fressen Plastik.
  • Schätzungsweise wird im Jahr 2050 fast jeder Seevogel Plastikteile im Magen haben. 

Fakten Österreich

  • 1,6 Milliarden Getränke-Plastikflaschen werden jährlich in Österreich in Umlauf gebracht – pro Person sind das 180 Plastikflaschen im Jahr. Das ist das Ergebnis einer Erhebung im Auftrag des Umweltministeriums Anfang 2020.Doch nur 40 Prozent der Plastikflaschen werden auch recycelt. (ORF 2021)
  • Jedes Jahr fallen in Österreich mehr als 900.000 Tonnen Plastikmüll an, davon rund 50.000 Tonnen an Getränkeverpackungen. Das sind beinahe 2,5 Milliarden Flaschen und Dosen. (Bundesministerium 2021)
  • 40 Tonnen Plastik landen jedes Jahr in Österreich in der Donau. Bis zu 1500 Tonnen Plastik kommen jedes Jahr über die Donau ins schwarze Meer. (Quellen u.a.: Bundesministerium, ORF, Presse, Standard zwischen 2015 und 2022)

Abbauzeiten des Abfalls

  • Zeitung – 6 Wochen
  • Apfelgehäuse – 2 Monate
  • Kartonverpackung – 2 Monate
  • Milchkarton – 3 Monate
  • Sperrholz – 1-3 Jahre
  • Wollsocken – 1-5 Jahre
  • Zigarettenkippen – 1-5 Jahre
  • Plastiktüte – 10-20 Jahre
  • Schaumstoffboje – 50 Jahre
  • Styropor Becher – 50 Jahre
  • Konservendose – 50 Jahre
  • Aludose – 200 Jahre
  • Getränkehalter aus Plastik – 400 Jahre
  • Plastikflasche – 450 Jahre
  • Angelschnur – 600 Jahre
  • Einwegwindel – 450 Jahre
  • Glasflasche – Unbestimmt

(H)Aus des Meeres?

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Sie können aber noch mehr beitragen! Versuchen Sie, wo es nur geht Plastikmüll zu vermeiden und zu recyceln, wo er sich nicht vermeiden lässt: Jede Plastiktüte, die nicht in unseren Meeren landet, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Weiterführende Information: 
https://infothek.bmk.gv.at/tag/plastikmuell/
https://plasticfreeconnected.com/ (engl.)