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2011

Astronomie am Zooturm

 

Einer der ersten Nachnutzer des ehemaligen Feuerleitturms war die "Astronomische Volksbildungsstelle Flakturm" eine Initiative der Volkshochschule Wien-West. Nach grundsätzlicher Zustimmung der französischen Besatzungsmacht, erteilte die Magistratsabteilung 35 – Gruppe V (techn. Theater- u. Kinopolizei) am 31.8.1953 unter zahlreichen Auflagen die Bewilligung "für die Durchführung von Vorträgen über das Stadtgebiet und Sternkunde"!

Wie Prof. Hermann Mucke berichtete, begannen am 27. Juni 1954 himmelskundliche Veranstaltungen, deren Leitung er 1955 übernahm. Bis zum 11.2.1962 wurden 1.175 Führungen mit 31.300 Besuchern durchgeführt, davon 72% für Himmelskunde und 28% als Stadtrundschau.

Hermann Mucke, der demnach die Adaptierungsarbeiten für die erste österreichische Meerwasserausstellung beginnend im Jahre 1956 und die Eröffnung des HAUS DES MEERES am 7.6.1958 hautnah miterlebte, informierte uns auch, dass ab etwa 1960 ein eigenständiger Jugendklub in den Turm kam, der nach einem selbstverschuldeten, tödlichen Absturz eines männlichen Veranstaltungsteilnehmers im Jahre 1962 wieder auszog.

Ebenfalls 1962 besuchte der damalige Vizebürgermeister Hofrat H. Mandl mit Begleitung inkognito eine Führung von Hermann Mucke und holte ihn daraufhin in das neu errichtete Planetarium der Stadt Wien für dessen fachliche Leitung. Danach endete der Betrieb im ehemaligen Flakturm und die Betreiber des HAUS DES MEERES waren – ausgenommen von einigen Warenlagern im Parterre und 1. Stock  - allein im Gebäude.

Den nachstehend auszugsweise wiedergegebene Bericht von Herrn Prof. Hermann Mucke – ein stets gern gesehener Gast im Zooturm – wurde dem Sternenboten 1/2011 entnommen und informiert über die gemeinsame Veranstaltung zum Anlass der partiellen Sonnenfinsternis am 4.1.2011 auf unserer Terrasse und im Vortragssaal

„Zwischen zwei Sonnenfinsternissen

Im Sommer 2010 wurde dem Österreichischen Astronomischen Verein vom Haus des Meeres überaus entgegenkommend gestattet, die niedrig über der Stadt beginnende Sonnenfinsternis am Morgen des 4.Januar 2011 vom Flakturm aus - und daher zur Gänze - mit Sonderführungen an Fernrohren und im dortigen Vortragssaal der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.

Damit wird an die himmelskundliche Flakturm-Tradition angeschlossen, denn ganz ähnlich wurde dort am 30.Juni 1954 mit der totalen und in Wien zu 82% partiellen Sonnenfinsternis der öffentliche Führungsbetrieb begonnen. Vorausgegangen war am 27. Juni der Eröffnungsvortrag des Direktors der Wiener Universitäts-Sternwarte, Univ.-Prof. Dr. Josef Hopmann, über "Wandlungen des astronomischen Weltbildes". Die bildnerische Nutzung des Flakturmes Esterhazypark mit einer Stadtrundschau und der "Astronomischen Volksbildungsstelle Flakturm" ist der damals benachbarten Volkshochschule Wien-West unter ihrem rührigen Direktor Ing. Wilhelm Krieglstein zu danken…“

Von Prof. Hermann Mucke, Astronomisches Büro, Wien (aus dem Sternenboten 1/2011).

 

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