Wenn ich – schon als Kind – diesen Namen gehört habe, überkam mich immer wieder unbändige Neugierde und Leidenschaft für alles, was im Wasser lebt. Ganz besonders im Meer.
Wir hatten zuhause schon 1955 ein Fernsehgerät – später mit „Farbfolie“ und dann endlich auch bunt, aber das war bei Hans Hass eigentlich auch gar nicht nötig, weil seine ersten Filme ja auch im Gezeigten und in seinen Kommentaren prächtig und bunt waren.
Natürlich musste ich neben den Süßwasseraquarien auch Meeresaquarien aufstellen – sehr zum Leidwesen meiner Mutter – denn Salzwasser macht bekanntlich schlimme Flecken…
Als ich den ersten bescheidenen Katalog des Haus des Meeres konzipierte, musste Hans Hass dabei sein. Ich zitierte aus „Drei Jäger auf dem Meeresgrund“ jene Passage, wo Er mit einem "alten Mann" über das Meer philosophierte. Jahrzehnte später bekam ich von Hans Hass auf jener Seite eine Widmung und freue mich heute noch darüber.
Keine Frage, dass ich auch alle seine Bücher haben musste und natürlich auch jenes von Lotte! Später schenkte Er mir nicht nur Widmungen sondern auch die komplette Edition seiner Filme…
Im Haus des Meeres sahen wir Hans und Lotte Hass früher eher selten. Aussagen zufolge könnte eine Ursache dafür in Auffassungsunterschieden mit Vertretern der Wissenschaft begründet gewesen sein. Trotzdem bestand ich darauf, beim ersten „Österreichbild am Sonntag“ - ein erster, halbstündiger Beitrag über das Haus des Meeres im Jahre 1988 - gleich im Zuge der Einleitung auf die großen Verdienste von Familie Hass entsprechend hinzuweisen.
Die Kontakte wurden häufiger – bei den meistens Eröffnungen – beginnend beim neuen Mittelmeerbereich am 11.9.2001(!), über das Tropenhaus bis hin zum größten Aquarium Österreichs - dem 300.000 Liter fassenden neuen Haibecken - welches wir Hans und Lotte Hass gewidmet haben - und schließlich bei unserem 50. Jubiläum. Es waren für mich immer beglückende Momente…
Auch im ersten kompletten HDM Film - von Manfred Christ gestaltet – durften Hans und Lotte Hass nicht fehlen.
Privat hatten wir auch das Vergnügen, wie z.B. beim Heurigen im Beethovenhaus und auch diese Momente haben sich bei mir für immer eingeprägt.
Seit Seinem Tod verweile ich länger als sonst vor unserem großen Haibecken , sehe die Ehrentafel genauer an und freue mich auch immer wieder
über die Kopie der „Familie Hass Ehrenmitgliedschaftsurkunde“, die in unserem Sitzungszimmer einen Stammplatz gefunden hat.
Demnach ist Er auch nicht fort, sondern ständig bei uns…