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17.06.2019

Haus des Meeres bricht Lanze für Haie

Laut offizieller Statistik gab es seit 01.01. dieses Jahres weltweit(!)  40 registrierte Attacken durch Haie auf Menschen, wovon 4 tödlich geendet haben. Diese Zahlen treffen ziemlich genau den langjährigen Durchschnitt, sowohl was die Anzahl der Angriffe als auch der Todesfälle betrifft. Wenn man diese Zahlen nun in Relation zu den tödlichen Autounfällen, die bei Fahrten ans Meer, in den Urlaub passieren, setzt oder gar in Verhältnis zu den Millionen von Stunden, die Badegäste jährlich im Meer verbringen, dann wird deutlich, wie ungefährlich  Haie in Wahrheit sind.

Zwei von über 500 Haiarten: Hundshai (links) und Hammerhai (rechts), beide gibt es auch im Haus des Meeres

Für den Hai (und das sind immerhin über 500 Arten) stehen wir Menschen nicht am Speiseplan. Wenn es zu Unfällen kommt, sind diese oftmals provoziert (ob absichtlich durch Anschwimmen  bzw. Angreifen oder unabsichtlich z.B. durch zappelnde und verletzte Fische beim Harpunieren ist dabei leider nicht relevant) oder durch Erkundungsverhalten des Hais ausgelöst. Dies kann zum Beispiel ein schnell dahingleitendes Surfboard sein oder auch ein sogenannter Probebiss in den Arm oder ins Bein, bei dem der Hai feststellen will, was wir eigentlich sind. Er kennt uns ja nicht. Leider sind dabei die Folgen oft fatal, da, obwohl der Hai nur leicht zubeißt, der Schaden, der dabei an unseren Geweben entsteht, erheblich sein kann.

Zum Beweis, dass Haie keineswegs blutrünstige Bestien sind, gibt es bei uns jeden Donnerstag um 18.00 Uhr das „Haitauchen“. Dabei steigt ein Taucher ins Haibecken, um mit unseren Schwarzspitzen-Riffhaien und der darin befindlichen Meeresschildkröte Puppi zu schwimmen. Diese Veranstaltung wird durch unser Biologinnen- und Biologenteam kommentiert und wir versuchen, unsere Besucher über diese Gefährlichkeit und die Biologie der Haie allgemein zu informieren. Selbstverständlich gehen wir auch auf Fragen aus dem Publikum ein – und auch den Taucher selbst darf man nachher zu seinen Erfahrungen und Ängsten befragen.

Schwarzspitzen-Riffhaie: links der Papa, rechts Babyhai Jacek

Dies alles im Sinne der Haie, denn viele Haiarten gelten als bedroht, auch der in Kroatien gesichtete Mako. Trophäenjagd, Beifang in Netzen oder die gezielte Jagd nach den Flossen dieser Fische (Haifischflossensuppe!) haben die Haie dorthin gebracht. Aber ohne Haie stirbt das Meer. Sie sind die Gesundheitspolizei, die Regulatoren für ein gesundes, ausbalanciertes Ökosystem!

Im Haus des Meeres gibt es über zehn verschiedene Haiarten, einige von ihnen züchten wir auch. Die letzte Nachzucht, Schwarzspitzen-Riffhai Jacek, ist eine ganz besondere, denn diese Art zu züchten gelingt selten.