Wiedereröffnung der weltweit längsten Ameisenanlage im Haus des Meeres
Nach der Fertigstellung der modernsten Giftschlangenanlage Europas, und dadurch einer längeren Pause hinter den Kulissen, ist es endlich so weit: Die Blattschneiderameisen im Haus des Meeres sind wieder für das Publikum sichtbar und durchqueren spektakulär ihre mehr als 105 Meter lange Röhrenanlage – ein weltweit einzigartiges Schauobjekt über zwei Stockwerke im Herzen Wiens.
Das durchsichtige, fein verzweigte Netzwerk aus Gängen und Kammern bietet spannende Einblicke in das beeindruckend organisierte Leben dieser Insekten. Zentrale Bereiche wie Futterkammern, Pilzgärten, Abfallkammern und sogar ein Friedhof sind klar voneinander getrennt. Ihre Anordnung wird unter anderem von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation beeinflusst – eine Struktur, die durch ihre Funktionalität und Effizienz fasziniert.
Blattschneiderameisen fressen die Blätter, die sie mühsam zerteilen und transportieren, nicht selbst – und genau das macht sie so besonders: Sie kultivieren mit dem zerkleinerten Pflanzenmaterial einen Pilz, der ihnen als Hauptnahrungsquelle dient. Besucher*innen können nun wieder live miterleben, wie unermüdlich Trägerinnen Blattstücke durch die verzweigten Röhren transportieren und die Gärtnerinnen diese zerkleinern und in die Pilzgärten einarbeiten.
Mit der Wiedereröffnung dieser außergewöhnlichen Anlage wird ein weiteres Highlight im Haus des Meeres neu erlebbar: eine faszinierende Verbindung von moderner Tierhaltung, biologischer Wissensvermittlung und nachhaltiger Begeisterung für die oft übersehene Welt der Insekten.