Unter dem Motto „Bedrohte Süßwasserorganismen rund um die Welt“ präsentiert das Haus des Meeres seine neue Süßwasseranlage. Ob Fische, Garnelen oder Schnecken, jedes Becken in der neuen Abteilung erzählt eine eigene Geschichte – sei es der kleine Vulkankratersee als einziger natürlicher Lebensraum oder die erfolgreiche Wiederansiedelung mit Zoonachzuchten, nachdem ein Habitat wieder hergestellt werden konnte.
Viele der gezeigten Tierarten stehen am Rande der Ausrottung – ausgelöst durch Lebensraumzerstörung, Verschmutzung, invasive Arten oder den Klimawandel. Dass dies leider manchmal schneller gehen kann, als es die offiziellen Kanäle dokumentieren können, zeigt das herausragende Beispiel des Sulawesi-Reisfisches (Oryzias eversi): Er gilt laut der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN noch als „potenziell gefährdet“, ist in der Natur aber vermutlich bereits ausgestorben und seine Zukunft liegt nun in Erhaltungszuchten von Aquarien.
Erfreulicherweise gibt es aber auch Positives zu berichten – wie beim mexikanischen Tequila-Kärpfling (Zoogoneticus tequila). Auch diese Art starb 2003 in der Natur aus und konnte, mit Unterstützung des Haus des Meeres, inzwischen erfolgreich wieder ausgewildert werden, nachdem der natürliche Lebensraum renaturiert wurde. In Mexiko, vor Ort, sorgt ein Vollzeitmitarbeiter des Haus des Meeres dafür, dass die Tiere, die wir auch in unseren Zuchtanlagen pflegen, in der Natur nun stabile und geschützte Lebensbedingungen vorfinden.
Wer neugierig geworden ist, kann ab sofort auf Süßwasser-Entdeckungsreise um die Welt gehen. Die Mitarbeitenden des Haus des Meeres beantworten gerne Fragen zu den gezeigten Besonderheiten.
Weniger gefährdet, aber weiterhin ein Besucherliebling, sind die Piranhas. In der neuen Anlage ziehen sie nun in ein spektakuläres, raumhohes Aquarium ein, dessen weit nach unten reichende Glasscheibe ein eindrucksvolles Unterwassererlebnis bietet – selbst für die kleinsten Entdecker.
Das Haus des Meeres strebt stetig nach Verbesserungen und der Möglichkeit, weiteren bedrohten Arten eine Bühne und ein Refugium bieten zu können, und so ist die Übersiedelung der Piranhas auch gleich der Startschuss für das nächste Projekt, das bereits in Planung ist. Details werden aber noch nicht verraten…